Sollte ich wegen meiner Allergien eine Steroidspritze bekommen?

Steroide sind im Allgemeinen entzündungshemmend, d. h. sie schwächen die Immunantwort des Körpers auf bestimmte Dinge. Zwar gibt es derzeit keine medizinischen Studien, die belegen, dass Steroidspritzen eine bewährte Behandlung für schwere Allergiker sind, bei manchen Menschen ist sie jedoch hilfreich. Doch wie bei den meisten Dingen, die zu schön klingen, um wahr zu sein, gibt es immer einen Haken.

Nebenwirkungen

Eine Steroidspritze ist ein aggressives Mittel, das zur Beruhigung der Reaktion des körpereigenen Immunsystems eingesetzt wird. Es wird von einem Allergologen verabreicht, meist in den Armmuskel injiziert und es dauert etwa sechs Stunden, bis seine Wirkung eintritt. Laut Purvi Parikh, MD, klinischer Assistenzprofessor für Allergie und Immunologie an der NYU Langone Health, sind Steroidspritzen gegen Allergien zwar äußerst wirksam, sollten aber nur verabreicht werden, „wenn alles andere fehlschlägt“, da es bei übermäßigem Gebrauch zu langfristigen Nebenwirkungen kommt. Laut Parikh kann es zu Gewichtszunahme, Diabetes, Knochenschwund und Katarakt kommen, wenn man mehr als zwei Impfungen im selben Jahr erhält (und diese Praxis jedes Jahr fortsetzt).

Anderen eine Chance geben

Es gibt einen viel weniger intensiven Weg zur Behandlung Ihrer Allergien: die steroidfreie Immuntherapie. Bei diesem Prozess werden dem Körper kleine Mengen des Allergens zugeführt, um Ihren Körper dazu zu bringen, sich daran zu gewöhnen und schließlich nicht mehr darauf zu reagieren. Steroide reduzieren die Symptome Ihrer Allergien, während die Immuntherapie mit Ihrem Körper zusammenarbeitet, um dessen Abwehrkräfte zu schwächen. Der einzige Nachteil hierbei ist, dass es ein Jahr dauert, bis es Linderung verschafft.

Das Leben mit Allergien kann lästig sein, und die traurige Wahrheit ist, dass man sie nicht loswerden kann. Man kann sie nur unterdrücken oder sich langsam daran gewöhnen. Parikh sagt, Steroidspritzen wirken, aber sie sind nicht die Lösung für alle Allergien. Stellen Sie sicher, dass Sie zuerst Ihren Arzt aufsuchen und darüber sprechen, welche Lösung für Sie in Frage kommen könnte.